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Dekubitus

Was ist ein Dekubitus ?

Ein Dekubitus ist eine Gewebeschädigung, die

hauptsächlich durch einen, über einen längeren

Zeitraum anhaltenden, Druck auf eine Körperregion

entsteht. Blutkreislauf und Stoffwechsel funktio-

nieren an der Stelle eingeschränkt bis gar nicht.

Ein Dekubitus (Dekubitalulcus, Druckgeschwür

oder – in der Mehrzahl – Dekubiti) ist also eine

Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und

Nährstoffen ausgelöst durch lokale, direkte Druck-

einwirkung. Die aus den Folgen entstehende Wunde

kann von den oberflächlichen Hautschichten bis

in die tiefer liegenden Bindegewebsschichten und

zum Knochen reichen. Dekubiti beginnen in der

Regel mit einer Schädigung der Hautoberfläche.

Neben Druck kann ein Dekubitus auch durch paral-

lel zur Haut auftretende Scherkräfte, durch häufige

Reibung und durch Feuchtigkeit, die die Haut auf-

weicht, entstehen.

Je nach Ausmaß der Schädigung werden die

Dekubitalulcera entsprechend der Definition nach

EPUAP* in vier Schweregrade (Stadien) eingeteilt,

wobei die Zuordnung zu den verschiedenen Stadien

oft nur sehr schwer möglich ist und die Grenzen

fließend ineinander übergehen.

Stadium 1

Persistierende, umschriebene Hautrötung bei intak-

ter Haut. Weitere klinische Zeichen können Ödem-

bildung, Verhärtung und lokale Überwärmung sein.

Stadium 2

Teilverlust der Haut. Epidermis bis hin zu Anteilen

der Dermis (Korium) sind geschädigt. Der Druck-

schaden ist oberflächlich und kann sich klinisch als

Blase, Hautabschürfung oder flaches Geschwür

darstellen.

*European Pressure Ulcer Advisory Panel –

www.epuap.org

Stadium 1

Epidermis

(Oberhaut)

Dermis

(Lederhaut)

Subkutis

(Unterhaut)

Stadium 2